Plus-Energie-Haus
Geben statt nehmen
Gebäude sind heute noch wahre Energiefresser: Weltweit verbrauchen sie etwa ein Fünftel der Energie und produzieren durch ihren Strom- und Wärmebedarf ungefähr 21 Prozent aller Treibhausgas- Emissionen. Durch bessere Isolierung und energiesparende Haustechnik ließe sich ein großer Teil davon einsparen.
Manche Forscher gehen sogar noch einen Schritt weiter und vertreten die Vision vom „Plus-Energie-Haus“: Solche Gebäude produzieren mehr Energie als sie verbrauchen! Das kommt einerseits vom reduzierten Verbrauch, dank moderner Dämmung oder optimal isolierter Fenster. Andererseits liefert eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach so viel umweltfreundlichen Sonnenstrom, dass die Bewohner einen Teil davon ins öffentliche Netz einspeisen können.
Vision und Wirklichkeit
Wie könnten solche Häuser aussehen? Beim „Solar Decathlon“ („Solarer Zehnkampf“) treten Studenten-Teams aus aller Welt in den USA an, um ihre Visionen von Häusern zu präsentieren, die ausschließlich selbst produzierten Solarstrom nutzen. Beim europäischen Ableger in Madrid zeigten Studenten von der Berliner Beuth Hochschule für Technik und Wirtschaft dieses Jahr ihre Antwort auf die Frage: Wie möchten wir in Zukunft leben? Ihre Antwort: „living EQUIA – living ecological quality and integration of ambience“. Das einstöckige Haus der Berliner hat 74 Quadratmeter Wohnfläche, und auf dem Dach erzeugen 34 Solar-Module pro Jahr rund 6.300 Kilowattstunden sauberen Strom – mehr als die Bewohner brauchen.
Überschüssige Energie wird einfach in Batterien gespeichert und steht nachts sowie an dunklen Tagen zur Verfügung. Die Jury war begeistert: Das Berliner Team belegte in der Einzeldisziplin „Solar System“ den ersten Platz. Herzlichen Glückwunsch!