Intelligentes Netz

Das schlaue Netz denkt mit

In unserem künftigen Stromnetz werden erneuerbare und fossile Energiequellen sowie unterschiedliche Speicher und Leitungen für den Energietransport zu einem komplexen Netzwerk verbunden sein. Ziel dieses „Smart Grid“ („intelligentes Netz“) ist es, Stromproduktion und Stromverbrauch aufeinander abzustimmen und so zu jedem Zeitpunkt immer genau die richtige Menge an Strom zur Verfügung zu stellen. Dafür sind zentrale Kontrollstationen verantwortlich. Zwar schalten die Stromproduzenten schon lange je nach Bedarf konventionelle Kraftwerke zu oder ab – aber je mehr erneuerbare Energiequellen ans Netz angeschlossen sind, desto größere und schnellere Schwankungen wird es beim Angebot geben, auf die die Netzsteuerung sofort reagieren muss. In der Praxis heißt das: Bei Windstille und hoher Nachfrage müssen entweder konventionelle Kraftwerke ihre Produktion steigern oder Biomassekraftwerke passen ihre Leistung an den gestiegenen Bedarf an. 

„Smart Meter“ steuern Geräte 

Alternativ dazu können auch Speicher die Schwankungen ausgleichen: So könnte es sein, dass überschüssiger Windstrom per Leitung zu Pumpspeicherkraftwerken nach Norwegen transportiert wird. Oder dass bei steigender Stromnachfrage unterirdische Erdgasspeicher in Deutschland geleert werden, um Energie zu erzeugen. Die Aufgabe der Netzsteuerung wird sein, diese verschiedenen Energiequellen und -speicher optimal und schnell zu koordinieren, so dass niemand etwas von den Schwankungen bemerkt.

Ein wichtiger Bestandteil des Smart Grid werden auch die „Smart Meter“ in den Privathaushalten sein. Die intelligenten Stromzähler informieren die Kunden nicht nur detailliert über ihren Stromverbrauch, sondern können bestimmte Geräte auch selbst einschalten, wenn wenig Nachfrage nach Strom herrscht. So lassen sich Nachfragespitzen im Smart Grid vermeiden.