Fossile Energieträger

Die Zeit läuft ab

Die Reichweite der fossilen Energierohstoffe ist begrenzt. Wie begrenzt, ist nicht so klar. Bei der Kohle sind weltweit so große Vorkommen bekannt, dass diese noch viele Jahrhunderte lang die Versorgung sicherstellen werden. Auch Erdgas gibt es noch genug: mindestens für einige Jahrzehnte.

Bei Erdöl dagegen sind sich die Experten nicht so einig, wie lange die Reserven bei weiterhin steigendem Bedarf reichen und wann das Maximum der Rohölförderung überschritten sein wird („Peak Oil“). Dies hängt nämlich von Faktoren ab, die man zum Teil selbst nur abschätzen kann – so etwa von der vermuteten Größe noch gar nicht gefundener Rohölvorkommen.

Immer tiefer, immer teurer

Das Jahr 2009 war ein gutes Jahr für die Erdölsucher: Rund um die Welt haben die Fachleute mehr neue große Ölfelder gefunden als in den zehn Jahren zuvor. Im Golf von Mexiko, vor der brasilianischen Küste bei Rio de Janeiro und „gegenüber“ vor der ostafrikanischen Küste von Sierra Leone bis Angola wurden neue große Ölvorkommen entdeckt. Was ihnen allen allerdings gemein ist: Sie liegen tief unter dem Wasser, und dann auch noch tief unter dem Meeresboden. Solche Felder auszubeuten, ist nicht nur technisch schwierig und ökologisch heikel. Es ist auch sehr, sehr teuer: bis zu 100 mal so teuer wie die Ölförderung in Kuwait in der Wüste.

Neue Technik für alte Quellen

Ingenieure und Techniker forschen deshalb nach Möglichkeiten, bekannte Öl- und Gasfelder stärker auszubeuten. Bislang nämlich können Ölfelder oft nur bis zu 40 Prozent genutzt werden: Ein Großteil des vorhandenen Öls bleibt im Gestein zurück, weil der Druck nicht mehr so hoch ist, dass es von allein nach oben schießen kann.

Eine relativ neue Technik, Ölfelder stärker auszubeuten, ist das „Gasliftverfahren“: Wird Gas mit hohem Druck von der Erdoberfläche in den Spalt zwischen Bohrloch und Förderrohr gepresst und dann unten durch Ventile in das Förderrohr geleitet, dann entstehen darin Druckverhältnisse wie in einer eben geöffneten Colaflasche: Das Öl-Gas-Gemisch steigt wie von selbst nach oben.